Datum

21. April 2021

Kategorie

Autor

Rudi Stellmach

Lesezeit

2 Minuten

Beitrag teilen

„Wichtige Kontakte sind nur im persönlichen Treffen möglich“. „Der Beratungsprozess lebt von der Einbeziehung audiovisueller Reize in ihrer Gesamtheit“. „Im Telefongespräch fehlen mir wichtige Eindrücke meines Gegenübers“.

So oder ähnlich argumentierten lange Kolleg/innen hinsichtlich der Beratungsform, aber auch Coachees konnten sich das Telefongespräch nicht als Format vorstellen. Mit Corona ist Vieles anders geworden. Gilt das auch für Telefoncoaching als eigenständige Beratungsvariante?

Hier lautet meine Antwort ganz eindeutig Jaein.

Die Bereitschaft Alternativen zu persönlichen Treffen zu erproben hat in jedem Fall zugenommen. Die Gründe hierfür liegen sicherlich in den zeitweisen gesetzlichen Kontaktbeschränkungen, dem ernsthaften Bemühen der meisten Menschen Kontakte freiwillig zu reduzieren oder aber auch in der Sorge, bei bestehenden Vorerkrankung, vor einem schweren Krankheitsverlauf …
Andererseits sind Anfragen in zunehmendem Maße dringlich, da die beruflichen und privaten Auswirkungen der Pandemie sich nicht mit bekannten Mustern ausreichend bearbeiten lassen. Der Wunsch nach zeitnaher Beratung ist häufig vorrangig. Da greifen einige Coachees zunächst buchstäblich nach dem „Strohhalm“ Telefonberatung und erleben im Verlauf des Beratungsprozesses eine Veränderung in der Haltung zu diesem Format. „Ich kann mich viel besser auf mich selbst konzentrieren, wenn ich die Beratung über das Telefon wahrnehme“ ist eine Rückmeldung.

Andererseits fehlen Gestik und Mimik, die mir für den Gesamteindruck im Beratungsgeschehen wichtig sind. Interaktion zwischen Coach und Coachee können nicht unter Zuhilfenahme von gegenständlichen Hilfsmitteln, Positionierung im Raum oder Visualisierung z.B. mittels Flipchart durchgeführt werden.

Wie so oft gibt es aus meiner Sicht nicht nur Schwarz / Weiß, die Zwischentöne machen den Reiz aus. Ein Erstgespräch zum Kennenlernen, persönlich oder videobasiert, vielleicht auch noch ein oder zwei Folgetermine in dieser Form, schaffen eine Gesprächsgrundlage für zukünftige telefonische Termine. Telefonische Termine, die bei besonderen Bedarfslagen zusätzlich kurzfristig, ohne lange Anfahrtswege, vereinbart werden ergänzen und runden den Gesamtprozess ab. So entwickelt sich Telefoncoaching zu einem weiteren gut integrierten Bestandteil der unterschiedlichsten Settings im Coachinggeschehen.

Lassen Sie es uns ausprobieren und machen Sie sich Ihr eigenes Bild ob und wie das Telefoncoaching Ihnen bei der Gestaltung Ihrer beruflichen oder privaten Anliegen eine Hilfe sein kann.

Kommentare sind geschlossen.